Diese traurige Vorgeschichte sollte Sie aber nicht abhalten, die mit vielen Sagen und Geschichten verknüpfte Spitze Englands
zu besuchen. Allein die Vorstellung, dass sich hier das Zentrum des ver-
sunkenen Königreichs von King Arthur (Lyonesse) bis zu den Scilly Inseln
erstreckt haben soll, oder dass es mehr als 140 belegte Schiffswracks
gibt und dass hier möglichweise die größte Umweltkatastrophe in Corn-
wall gerade noch verhindert werden konnte (die Torrey Canyon - ein
Supertanker auf dem Weg nach Milford Haven/Wales - navigierte, um
Zeit zu sparen, zwischen dem Festland und den Inseln , lief auf Grund
und zerbrach. Das Wrack wurde wiederholt bombardiert, ein Teil der
Fracht verbrannte (peinlich für die RAF: die meisten Bomben verfehlten
ihr Ziel). Die Rauchwolken konnte man sogar noch in Nord-Cornwall er-
ahnen. Der größte Teil des Öls trieb dann in Richtung Frankreich.
Der Küstenwanderweg führt nun über Sennen, Sennen Cove und Whitesand Bay nach Cape Cornwall und weiter in die Berg-
werksregion St.Just. Die Autostraße führt durch das Inland, am Rande der Downs (sie entsprechen den Moors weiter östlich)
und es gibt nur sehr wenige Stichstraßen, die zum Meer führen, eine davon ist die Straße von St. Just nach Cape Cornwall.
Die Region St. Just ist besonders interessant und für Cornwall von größter Bedeutung gewesen, schließlich war Cornwall für
Jahrhunderte von den Bergwerken wirtschaftlich abhängig! In dieser Region gibt es Vielzahl von Bergwerken und Schächten,
die Gegend war sehr reich an Zinn, Kupfer, Arsen und Silber. Die „echten“ Bergwerke wurden hier etwa 1720 eröffnet und bis
1914 und später betrieben. Im 2. Weltkrieg wurden kurzzeitig wieder einige Schächte geöffnet.
Neben Kupfer und Zinn wurde auch eine Vielzahl von anderen Mineralien gefunden. Unter anderem auch Uraninit bzw.Pech-
blende. Früher war dies einfach nur ein Abfallprodukt, heutzutage ein Problem.Beim radioaktiven Zerfall entsteht auch Radon,
ein unsichtbares, geruchsloses, radioaktives Gas. Da fast alle der alten Häuser aus Naturstein gebaut wurden und der offene
Kamin leider abgeschafft und winddichte Fenster eingebaut wurden, konnte es in den Häusern zu einer Radonkonzentration
kommen - nicht unbedingt gesund. In den 80er Jahren wurde deshalb eine ausführliche Überprüfung in den betroffenen
Häuser vorgenommen. Es ist jetzt davon auszugehen, dass das Radon in den geringen Konzentrationen nicht schädlich ist. Die nebenstehende Abbildung habe ich von einer Schau-
Die unten abgebildete Tafel des National Trusts bei Cape Cornwall wurde von mir abfotografiert (grün:National Trust).
Sie zeigt recht anschaulich die vielen Wanderwege in die-
ser Gegend. Diese waren ursprünglich die Zufahrtsweg zu
den einzelnen Bergwerken.
Das nebenstehende Foto zeigt Cape Cornwall, nicht weit von Sennen
Cove, mit schönen Felsen. Der Berg ist völlig durchzogen mit Tunneln
für den Bergbau, in der Bucht selbst ist ein Slip mit kleinen Booten und mindestens drei Eingänge zu den Bergwerken.
Der sehr hohe Turm auf der Bergspitze ist nicht etwa ein Denkmal, wie man meinen könnte, sondern der Schornstein von
einem Maschinenhaus, im unteren Bereich reichlich verziert. Von hier aus kann man Lands End sehr gut sehen.
Inhalt Zennor
Cape Cornwall